Griffbilder für Gitarre – Gitarrengriffe einfach verstehen (inkl. Übersicht & Beispielen)

Griffbilder sind für Gitarrenanfänger eine der wichtigsten Grundlagen, um Akkorde richtig zu greifen und Songs sicher begleiten zu können. Doch die verschiedenen Darstellungsweisen können anfangs verwirrend wirken. In diesem Beitrag lernst du Schritt für Schritt, wie du Gitarrengriffe richtig liest, verstehst und sofort in der Praxis anwenden kannst.
Eine Botschaft von Matthias Koop
Staatlich gepüfter Gitarrenlehrer

Griffbilder für Gitarre – Gitarrengriffe - Allgemeines

Wenn du anfangen möchtest, Gitarre zu spielen, kommst du an einem Thema nicht vorbei: Griffbilder bzw. Gitarrengriffe. Egal ob du deine ersten Songs begleiten, Akkorde auf der Gitarre lernen oder später im Bandkontext spielen möchtest – Griffbilder sind einer der drei wichtigsten Bausteine im modernen Gitarrenunterricht. Die anderen beiden sind Tabulatur und Schlagmuster. Gemeinsam ermöglichen sie dir, schnell und unkompliziert ohne Noten Musik zu machen. Doch gerade am Anfang kann es verwirrend sein: Es gibt verschiedene Darstellungsweisen, unterschiedliche Bezeichnungen und manche Grifftabellen sehen auf den ersten Blick komplett umgekehrt aus. Dieser Artikel bringt Ordnung in das Thema und zeigt dir Schritt für Schritt, wie du Griffbilder liest, verstehst und im Alltag nutzt.

Was sind Gitarrenbilder bzw. Gitarrengriffe überhaupt?

Griffbilder – oft auch Grifftabelle, „Chord Charts“, Gitarrengriffe, Akkorddiagramme oder Grifftabelle für Gitarre genannt – sind grafische Darstellungen, die dir zeigen:
  • Wo du auf dem Griffbrett greifen musst
  • Welche Finger du benutzt
  • Welche Saiten angeschlagen werden sollen
  • Welche Töne dadurch entstehen
  • Wie der Akkord klingen soll
Wenn du also Gitarre lernen ohne Noten möchtest, sind Griffbilder ein elementares Werkzeug. Sie gehören zusammen mit Schlagmustern und einfachen Tabs zu den drei Bausteinen, mit denen du praktisch jeden Song begleiten kannst. Warum sind Griffbilder so wichtig?
  • Sie sind einfach aufgebaut
  • Sie zeigen alle wichtigen Infos auf einen Blick
  • Sie funktionieren für Anfänger intuitiv
  • Sie helfen dir, schneller bestimmte Akkorde zu erlernen
Sie bilden die Grundlage für dein Repertoire an Grundakkorden, Dur-Akkorden, Moll-Akkorden, Powerchords und später auch erweiterten Voicings. Das Problem: Griffbilder sind nicht einheitlich dargestellt. Manche zeigen alle sechs Saiten der Gitarre, manche nur einen Ausschnitt. Mal sind die Bünde nummeriert, mal nicht. Bei einigen werden die Finger angezeigt, bei anderen fehlen die Zahlen. Dieser Artikel bringt Struktur in die Vielfalt.

Gitarrenbilder bzw. Gitarrengriffe bei Grundakkorden lesen und verstehen

Zu Beginn hatten wir darüber gesprochen, dass es verschiedene Darstellungen von Griffbildern gibt. Und genau das führt bei vielen Anfängern zu Verwirrung: Warum zeigt das eine Bild die Saiten von links nach rechts, das andere aber von oben nach unten? Welche Darstellung ist richtig? Die gute Nachricht: Alle drei Varianten meinen dasselbe – sie zeigen dir lediglich aus einer anderen Perspektive, wie du den Akkord greifen sollst. Damit du jede Grifftabelle sicher lesen kannst, schauen wir uns die drei wichtigsten Darstellungsformen an. Der allererste Schritt beim Lesen eines Griffbildes ist immer derselbe: 👉 Finde den Sattel (den Anfang des Griffbretts). Von dort aus erkennst du sofort, wie der Akkord im Raum gemeint ist.

Darstellung 1 – Die klassische „vertikale“ Akkorddarstellung (Saiten senkrecht)

In dieser Darstellung ist die Gitarre so gezeigt, als würdest du sie aufrecht vor dich halten, mit der Kopfplatte oben. Orientierung:
  • Sattel = oben (die dicke schwarze Linie)
  • Saiten = verlaufen senkrecht nach unten
  • Links: tiefe E-Saite, rechts: hohe e-Saite
  • Bünde = horizontal, beschriftet mit römischen Zahlen (I, II, III, IV)
Was sieht man hier?
  • Die Zahlen 1 und 2 stehen für die Finger (Zeigefinger = 1, Mittelfinger = 2).
  • Die Kreise mit der „0“ bedeuten: leere Saite anschlagen.
  • Der Akkord zeigt genau, wie der E-Moll gegriffen wird:
  • Mittelfinger (1) im zweiten Bund auf der A-Saite
  • Ringfinger (2) im zweiten Bund auf der D-Saite
Warum nutzen viele Lehrer diese Darstellung?
  • Diese Perspektive entspricht der natürlichen Spielposition.
  • Anfänger erkennen die Orientierung schnell.
  • Fast alle Bücher, Poster und Grifftabellen verwenden dieses Layout.

Darstellung 2 – Die „horizontale“ Akkorddarstellung (Saiten waagerecht)

Hier ist die Gitarre gedanklich um 90° gedreht. Orientierung:
  • Sattel = links (die dicke schwarze Linie)
  • Die Saiten verlaufen waagerecht nach rechts
  • Von oben nach unten erscheinen die Saiten in der Reihenfolge: e – h – g – d – A – E
  • Die Bünde sind unten mit römischen Zahlen I–IV beschriftet.
Was sieht man hier?
  • Die leeren Saiten erscheinen links als Kreise mit „0“.
  • Die Finger liegen im zweiten Bund (2) und im zweiten Bund (1), genau wie bei Darstellung 1 – nur eben seitlich gezeigt.
Warum nutzen viele Lehrer diese Darstellung?
  • Sie wird vor allem in Tabs, manchen Onlinekursen oder Softwareprogrammen verwendet.
  • Der Vorteil: Sie erinnert an die üblichen Tabulatur-Linien, die ebenfalls horizontal laufen.

Darstellung 3 – Vertikal, aber spiegelverkehrt beschriftet (Saiten rechts)

Hier wird der Akkord erneut vertikal dargestellt, aber die Beschriftung der Saiten steht rechts statt unten. Orientierung:
  • Sattel = oben (dicke schwarze Linie)
  • Die Saiten laufen nach unten, wie bei Darstellung 1
  • Die Bezeichnungen E – A – d – g – h – e stehen diesmal rechts
Was sieht man hier?
  • Die Finger 1 und 2 liegen exakt an derselben Position wie bei Darstellung 1.
  • Die 0-Kreise rechts zeigen wieder an: alle Saiten durchspielen.
  • Die Bünde sind diesmal unten mit IV, III, II, I markiert – also in umgekehrter Reihenfolge.
Warum nutzen viele Lehrer diese Darstellung?
  • Manche Software oder Apps zeigen die Bünde rückwärts, weil sie vom „Betrachter nach unten“ denken.
  • Wer nicht zuerst den Sattel sucht, denkt schnell: „Ist das jetzt der vierte Bund oben?“

Finger in der Greifhand – was Griffbilder wirklich bedeuten

Manche Griffbilder zeigen nur Punkte, andere zeigen zusätzlich Zahlen im Punkt. Diese Zahlen stehen für die Finger deiner Greifhand. Beispiel:
  • 1 = Zeigefinger
  • 2 = Mittelfinger
  • 3 = Ringfinger
  • 4 = kleiner Finger
Das ist besonders hilfreich, wenn:
  • der Akkord mehrere Varianten hat
  • du gängigere Voicings nutzen möchtest
  • die Fingerung das spätere Akkordwechseln erleichtert
Ein gutes Griffbild zeigt also nicht nur den Akkord an sich, sondern auch die sinnvollste Spieltechnik für Anfänger.

Griffbilder aller offenen Grundakkorde

Zu den wichtigsten offenen Grundakkorden gehören:
  • E-Moll / E-Dur
  • G-Dur
  • C-Dur
  • A-Moll /A-Dur
  • D-Moll / D-Dur
Damit kannst du hunderte Songs begleiten. Diese Akkorde auf der Gitarre bilden die Grundlage für fast jede moderne Stilrichtung – egal ob Pop, Rock, Folk oder Singer/Songwriter.

Übersicht - Offene Gitarrenakkorde

Barréakkorden lesen und verstehen

Bei Barréakkorden wird ein Teil des Griffbretts gezeigt, aber anders als bei offenen Akkorden zeigt das Griffbild:
  • häufig nur 4–5 Bünde
  • plus eine Angabe, in welchem Bund der Akkord beginnt
Ein Barréakkord verwendet den Zeigefinger wie einen „Sattel“ und drückt mehrere Saiten gleichzeitig herunter. Dadurch entstehen neue Voicings, du kannst Akkorde erweitern, transponieren und ganz leicht verschoben über das gesamte Griffbrett spielen. Welche Darstellung ist typisch?
  • Links am Diagramm steht z. B. „5.“ → Der Akkord beginnt im 5. Bund
  • Ein dicker Balken zeigt den Barré mit dem Zeigefinger
  • Die restlichen Finger stehen wie normale Punkte im Diagramm

Beispiel: E-Moll als Barréakkord (E-Moll-Form)

Hier nutzen wir dieselbe Form wie beim offenen E-Moll, aber wir verschieben sie über das Griffbrett.
Beispiel:
Wenn du die E-Moll-Form im 3. Bund spielst, klingt der Akkord plötzlich als G-Moll. Der Grundton liegt auf der tiefen E-Saite. So kannst du:
  • moll-Akkorde verschieben
  • Dur- und Mollformen vergleichen
  • Powerchords und Barrés logisch aus der Harmonielehre verstehen
  • Akkordableitungen und Variationen leichter erkennen
Barréakkorde wirken am Anfang schwierig, sind aber ein großer Schritt zu musikalischer Freiheit.

FAQ – Die 5 wichtigsten Fragen zu Griffbildern

1. Warum sehen manche Griffbilder unterschiedlich aus?

Weil Verlage, Apps und Lehrer verschiedene Layouts nutzen. Der Aufbau ist aber immer ähnlich: Saiten vertikal, Bünde horizontal, Punkte für Finger. Sobald du das Grundprinzip verstanden hast, kannst du jede Grifftabelle lesen.

2. Wie weiß ich, welche Saite ich anschlagen soll?

Ein gutes Griffbild zeigt:
  • x = nicht spielen
  • o = leere Saite
  • Punkt = gegriffen
Zusätzlich hilft das Ohr: Ein sauber gespielter Akkord sollte voll, harmonisch und ohne Scheppern klingen.

3. Wie merke ich mir die Fingerpositionen am besten?

Durch kurze Wiederholungen!
Täglich 3–5 Minuten pro Akkord reichen, um:
  • die Fingerwege zu automatisieren
  • typische Fehler zu vermeiden
  • flüssig zwischen Akkorden zu wechseln

4. Muss ich alle Griffbilder auswendig lernen?

Nein – aber die Grundakkorde solltest du verinnerlichen, weil du sie ständig brauchst. Für kompliziertere Akkorde, Voicings oder seltene Varianten kannst du jederzeit eine Tabelle, ein Poster oder Apps nutzen.

5. Spielen Profis auch nach Griffbildern?

In der Regel nicht. Ein erfahrener Gitarrist kennt die Muster im Griffbrett, die Tonarten, die Töne der Akkorde und die Harmonielehre. Aber: Auch Profis nutzen Griffbilder, wenn sie neue Formen, Voicings oder akkordsynonyme Varianten entdecken.

Fazit

Noten zu lernen. Sie bieten dir eine klare Übersicht, zeigen dir, wo dein Zeigefinger, Mittelfinger oder Ringfinger hinmuss, und geben Anfängern einen direkten Zugang zu echten Songs. Mit ein wenig Übung kannst du nicht nur Grundformen greifen, sondern auch Barré-Varianten, Powerchords, Moll-Akkorde und viele moderne Voicings erlernen. Wenn du diese Grundlagen verstanden hast, wirst du merken: Gitarrespielen ist viel weniger talentabhängig, als viele denken – es sind die kleinen, machbaren Schritte, die zum Erfolg führen.

Kostenlose Preobestunde

Viele Erwachsene wollen endlich Songs auf der Gitarre begleiten – doch sie verzetteln sich in YouTube-Videos, verstehen Griffbilder nicht richtig oder fühlen sich von zu viel Theorie überfordert. Das sorgt für Frust, holprige Akkordwechsel und das Gefühl, „einfach nicht musikalisch genug“ zu sein. Vielen Denken: „Ich brauche Talent oder jahrelange Übung, damit Akkorde sauber klingen und ich Songs spielen kann.“ Das denken sehr viele – doch es stimmt nicht. Wahrheit ist aber: Entscheidend sind klare Lernschritte, eine gute Erklärung, wie man Akkorde, Griffbilder und Rhythmus wirklich versteht, und kleine tägliche Übungseinheiten. Mit einer durchdachten Anleitung kann jeder Erwachsene – auch ohne Vorkenntnisse – schon nach kurzer Zeit erste Songs spielen, selbstbewusst begleiten und Spaß am Üben entwickeln. Hol dir jetzt meine kostenlose Probestunde für Gitarreneinsteiger. Darin zeige ich dir:
  • die wichtigsten Grundakkorde – einfach erklärt
  • wie du Griffbilder richtig liest
  • wie du sofort erste Akkorde sauber greifen kannst
  • ein leichtes Schlagmuster, mit dem du deinen ersten Song begleiten wirst
  • typische Anfängerfehler und wie du sie vermeidest
Du wirst überrascht sein, wie schnell es gehen kann, wenn du mit System lernst – und wie gut es sich anfühlt, wenn der erste Song wirklich klingt.
Ich habe dir auf dieser Seite auch weiterführende Materialien und Schülerstimmen zur Verfügung gestellt, die dir zeigen, wie ich unterrichte, was meine Philosophie ist und welche Ergebnisse ich anderen Menschen wie dir bereits in der Vergangenheit möglich gemacht habe!
Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe wir sprechen uns bald!
- Dein Matthias -
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